Die Schweiz ist seit gestern inoffizieller Fussball-Weltmeister. Oder auch nicht.
Seit 1930 wird der Nasazzi-Stab weitergereicht, benannt nach dem Captain des ersten Weltmeisters Uruguay. Wie beim Boxen muss der Titel in jedem Spiel verteidigt werden. Verliert der Titelhalter, geht der Stab zum Bezwinger über.
Bis gestern abend war Brasilien inoffizieller Weltmeister. Nach dem 0:1 in Basel muss die Selecao den Stab an die Schweiz weitergeben, wie unser ***+++-Leser Herr Schnellrechner schon gestern erwähnt hat.
Jubel! Und aber auch Ärger: Denn wie beim Boxen gibt es auch bei den inoffiziellen Fussball-Weltmeisterschaften mehrere konkurrierende Wettbewerbe. Die englischen Kollegen von den Unofficial Football World Championships haben als Ursprung das Jahr 1872, als England das erste Länderspiel der Fussballgeschichte gegen Schottland gewann.
Vom 4. Mai 1930 bis 28. März 1931 waren die Engländer UFWC-Weltmeister. Die Engländer waren aber an der WM 1930 in Uruguay gar nicht dabei. Deshalb kommt es zu unterschiedlichen Listen.
So trägt im Moment Argentinien den UFWC-Gürtel, das Team hat ihn gestern in Italien verteidigt. Aber das Nasazzi-System ist natürlich weit einleuchtender.